BÜRO FÜR STÄDTEBAU UND STADTPLANUNG
BÜRO FÜR STÄDTEBAU UND STADTPLANUNG

Fachtagung und Landesgruppensitzung in Wiesbaden

Wann: am Freitag, den 10. Mai 2019, 14:00 bis ca. 16:30 Uhr

Wo: im Foyer des Stadtplanungsamt Wiesbaden, Räume San Sebastian/Montreux, Gustav-Stresemann-Ring 15, 65189 Wiesbaden

 

Thema: Regional- und Stadtentwicklungsplanung

Regional- und Stadtentwicklungsplanung in Deutschland werden – je nach Region und Standort – einerseits durch Prozesse des Wachstums, andererseits durch Prozesse der Schrumpfung herausgefordert. Ein Ausgleich dieser unterschiedlichen Entwicklungen wird immer wieder angeregt, ohne dass bisher Ansätze einer effektiven Umsetzung erkennbar sind. Der Regional- und Stadtentwicklungsplanung begegnen „Unsicherheit und Komplexität“ (Thema unserer Jahrestagung 2017 in Berlin ) und sie sollen dennoch langfristig überzeugende Lösungen finden. Sie sind „Planung in Zeiten beschleunigten Wandels“ (Untertitel derselben Jahrestagung ) und müssen dennoch überzeugende Antworten für neue Bedürfnisse und Probleme erarbeiten. Der Zeitbedarf für Regionalplanung und gesamtstädtische Planungs- und Bauprozesse ist hoch und tendenziell wachsend.

Planungen auf beiden Planungsebenen bedürfen daher der politischen Unterstützung auch über Wahlperioden hinaus. Dem steht vielfach (ohne die „Eigenlogik“ von Gemeinden unterschätzen zu wollen) eine Planungspolitik entgegen, die das direkte Gespräch mit vielen Wählern und Nicht-Wählern verloren hat, und die sich ersatzweise an Meinungsumfragen und Forderungen einzelner Interessengruppen orientiert. Der den beiden Planungsebenen eigene Abstraktionsgrad erschwert die politische Auseinandersetzung zusätzlich.
Vor diesem Hintergrund stellen sich unter anderem folgende Fragen:

  • Sind Regional- und Stadtentwicklungsplanung letztendlich Konstrukte mit einem zu hohen Anspruch und ohne praktische Bedeutung? Können sie durch das „muddling through“ konkreterer Planungsebenen ersetzt werden? Gibt es Beispiele überzeugender Regional- und Stadtentwicklungspläne? Wenn ja, was waren Voraussetzungen für den Erfolg?
  • Strukturen der Gründerzeit des 19. Jahrhunderts haben sich in einer wechselvollen Geschichte als letztendlich nachhaltig erwiesen. Stellen sie – wie vielfach gefordert – ein Erfolgsrezept für aktuelle Stadtentwicklungsplanungen dar? Wenn ja, warum? Und wie erklären sich die Wechsel in der Wertschätzung dieser Strukturen?
  • Bedürfen Regional- und Stadtentwicklungsplanung einer Weiterentwicklung der Rahmenbedingungen der Regional- und Stadtentwicklung und/oder des planungsrechtlichen Instrumentariums? Kann und soll die Machtposition der Regionalplanung gegenüber den Gemeinden gestärkt werden? Kann und soll die Machtposition der Städte gegenüber privaten Grundstückseigentümern, Projektentwicklern und Gewerbebetrieben gestärkt werden? Wenn ja, was sind essentielle Forderungen? Was sind Wünsche an die derzeit arbeitende „Baulandkommission“?
  • Können Regional- und Stadtentwicklungsplanung breite und stabile Unterstützung für tiefgreifende Veränderungen städtischer Strukturen gewinnen, wie sie unter anderem durch Reduktion des Klimawandels und durch Anpassung an ein geändertes Klima notwendig werden? Wenn ja, welche Formen der Partizipation sind für die Ebene der gesamtstädtischen Planung erfolgversprechend

Wir haben für diese Fragestellungen ein Format in Anlehnung an Pecha Kucha gewählt, so dass unterschiedliche Experten aus unserer Region das Thema aus ihrem jeweiligen Blickwinkel schlaglichartig beleuchten können und wir uns hinterher auf die Diskussion konzentrieren können. Es tragen vor:

Gertrudis Peters, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen: „Stadt – Land – Zukunft / Hessen 2040“

Markus Eichberger, Leiter des Unternehmensbereichs Stadtentwicklung der Nassauischen Heimstätte: „Stadtentwicklungsplanung in Kooperation zwischen Kommune und örtlicher Wirtschaft: Der Masterplan Offenbach 2030“

Camillo Huber Braun, Leiter des Stadtplanungsamtes Wiesbaden: „An der Schnittstelle zwischen Regional- und Stadtplanung – Impulse für ein neues Planungsverständnis in der Region Südhessen“

Torsten Becker, freischaffender Stadtplaner, Büroinhaber to be.STADT: „Stadtgrundriss und Stadtraum im zeitgenössischen Städtebau – Erleben wir eine Renaissance gründerzeitlicher Strukturen?“

Alexander Gemeinhardt, Vorsitzender des Vorstands der Schader-Stiftung, Darmstadt: „Experten und Laien in Planungsprozessen – Annäherung an eine Verhältnisbestimmung“

Das genaue Programm findet sich hier: 2019-05-10_Programm_Gäste

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