NUM Neu-Ulm » Riedhöfe
1. Preis im städtebaulichen Wettbewerb 2016
Städtebauliche Rahmenplanung 2016-2017
Auftraggeber: Stadt Neu-Ulm
Plangebiet: 13,8 ha
Aufgabenstellung
Erarbeitung eines städtebaulichen Konzepts für ein neues Wohngebiet am Stadtrand von Neu-Ulm.
Konzept
Zielsetzung der vorliegenden städtebaulichen Planung ist die Entwicklung eines Modellprojekts im Bereich des Wohnens zur Inklusion und Integration benachteiligter Bevölkerungsgruppen bei gleichzeitiger Berücksichtigung des demographischen Wandels. Dabei sollen die Rahmenbedingungen für ein lebendiges, urbanes Quartier in ressourcenschonender Bauweise geschaffen werden.
Das Plangebiet Ulmer Riedteile wird stadtstrukturell durch die Anlage der bestehenden Erschließungsstraßen und die daraus resultierenden vielfältigen Geometrien in der Nachbarschaft geprägt. Diese charakteristischen Dominanten werden im Entwurf aufgenommen und in eine städtebauliche Figur mit hohem Identifikationspotenzial übersetzt. Das ordnende Element stellt dabei der zentrale Freiraum dar, entlang dessen sich die Baufelder entwickeln. Zugleich verbindet er die drei bedeutenden Orte im Quartier: das Biotop, den Quartiersplatz und die Festung. Die Baufelder organisieren sich wiederum als Höfe um einen internen, halböffentlichen Freiraum.
Alle Höfe unterscheiden sich in ihrer Form und Zusammensetzung der Wohnnutzungen voneinander wodurch eine größtmögliche Vielfalt bei einem gleichzeitig hohen Potenzial zur Adressbildung und Ausformung überschaubarer Nachbarschaften entsteht. So werden das aktive Zusammenleben und der alltägliche Austausch unterschiedlichster Personenkreise gefördert.
Die Quartiersmitte bildet eine weitgehend geschlossene Hofbebauung am Quartiersplatz, welche als Gelenk dient und in der Erdgeschosszone soziale Nutzungen sowie an der Quartierswiese ein Angebot für betreutes Wohnen aufnimmt.
Die Geschossigkeit der geplanten Bebauung liegt in der Regel bei drei Geschossen. Die Ecken der Höfe werden an räumlich wirksamen Punkten entlang der Straßen und des Freiraums durch eine weiteres Geschoss hervorgehoben. Dabei sind die Gebäude der besonderen Wohnprojekte durchweg viergeschossig. Der zentrale Wohnhof im Mittelpunkt wird durch einen fünfgeschossigen Gebäudeteil betont.
Die städtebauliche Komposition erzeugt eine große Vielfalt unterschiedlichster Situationen. Anstelle serieller Additionen von immergleichen Gebäuden entstehen identitätsstiftende, unverwechselbare Orte. Die dargestellten Gebäude sind exemplarische Bausteine und können im weiteren Planungsverlauf den sich ändernden Rahmenbedingungen entsprechend angepasst werden.